Notizen:

Ist die FDP einfach nur feige?

Es klingt so schön: Freiheitlich demokratische Partei. Doch um was geht es eigentlich? Freiheit für wen und auf Kosten wovon? Macht man es sich nicht zu einfach, wenn man alles an den Kapitalismus delegiert? Zugegeben, wenn er konsequent umgesetzt würde, alle versteckten Kosten verrechnet und entgeltet würden (wirklich), dann wäre es kein schlechter Ansatz.
Es sieht aber gar nicht so aus, als wäre dem so. Nur schon die Co2-Abgaben sind wenig bis kaum hilfreich. Ein schönes Pflästerli ohne wirklichen Nutzen. Im Moment sieht es mehr nach Idealismus aus, ohne reale Chance, wirklich umgesetzt zu werden. Ähnlich utopisch wie ein menschlicher Kommunismus ist ein planetarer Kapitalismus (der Preis durch die alleinige automatische Steuerung des Kapitals, ist nicht nur für den Planeten mit Fauna und Flora, sondern auch für den Menschen zu hoch). Ideale sind zwar nötig und heer, aber mit inhaltslosen Idealen (abstraktes Kapital) kriegt es der Mensch ganz sicher nicht auf die Reihe. Deswegen erscheint es feige keine politische Stellung zu beziehen (nur Kapital) und die Verantwortung an ein kapitalistisches System zu delegieren. Ich bitte um politische Stellungsnahme (oder Enthaltung, statt Pseudoposition) und keine feigen Ausreden!

Verdient Euch eure Stimme (Individualismus als Falle):

In den letzten Jahren beobachtet man eine deutliche Verrohung und Vulgarisierung in Kommentarfunktionen von journalistischen Beiträgen. Es muss nicht immer alles klein und fein säuberlich ab gewogen werden, bzw. es darf auch mal ausgeteilt werden. Doch bitte nicht, indem man andere Meinungen unterdrückt und sie einfach grobschlächtig mit derben Ausdrücken in den Dreck zieht. Das ist kontraproduktiv und führt zu rein gar nichts ausser der Vermehrung von Frust, Hass und Gewalt. Damit ist das demokratische Prinzip gefährdet. Die Demokratie, wie sie seit der Aufklärung im 17Jahrhundert langsam entstanden ist. Genau die Demokratie, die es Euch ermöglicht, so unflätig auszuteilen. Früher (oder auch heute in autokratisch geführten Staaten) wäre man weggesperrt, in ein Loch gesteckt, gefoltert, gevierteilt oder geköpft worden, wenn man sich so verhalten hätte. Ihr wollt also wieder zu solchen Zuständen? Wieso gebt ihr Euch keine Mühe, das Prinzip Demokratie zu erhalten? Wieso wollt ihr zurück zur Barbarei oder zum unterdrückerischen Staat, wo Freiheit nur für Erlesene möglich ist? Nur um Euren Frust loszuwerden und weil ihr nicht bereit seit gute Argumente wirken zu lassen und Euch zu überlegen, was da dran oder nicht dran ist? Deswegen wollt ihr also zur Barbarei!
Dabei seid ihr doch nur instrumentalisiert worden. Merkt ihr es denn nicht? Eure Manipulatoren polarisieren Meinungen auf falsche Art und zeigen mit dem Finger auf irgendwelche Feindbilder. Lasst Ihr Euch so in den Krieg schicken? Früher wäre es in den Krieg gegangen und ihr wärt dabei eventuell verkrüppelt worden oder gestorben. Heute steht "nur" die Demokratie auf dem Spiel. Und das ist ja genau auch Euer Tummelfeld; wollt ihr es schon wieder verlassen? Lasst Euch doch nicht instrumentalisieren. Es gibt keine Feinde, es seien denn, man lässt sie in seinem Kopf entstehen. Die Menschheitsentwicklung führte von Königreichen, Diktaturen, Barbareien irgendwann zum eigentlichen Wert des Individualismus, zur individuellen Freiheit. Diesen Ast auf dem ihr sitzt, wollt ihr den wirklich absägen? Das wäre einfach nur dumm. Wertschätzt doch eure Freiheit und sägt nicht zu fest. Eine Diktatur oder Autokratie ist schnell errichtet; Demokratie brauchte Jahrhunderte und wir sind noch lange nicht am Ende der Entwicklung. Eure Ungeduld ist dazu keine Hilfe.
Individualismus ist eine Errungenschaft, aber auch eine Gefahr, wenn sie nicht wertgeschätzt und verantwortungsvoll damit umgegangen wird. Alles Differenzierte hasserfüllt als Gelaber abzutun, führt in die Barbarei und entzieht dem um sich wütenden Selbst die eigene Grundlage. Wir müssen uns weiterentwickeln, aber durch falsche und lobbyistisch manipulierte Polarisierung geht es nur den Bach runter und alles wird zu Schlamm (wenn wir mit den virtuellen Keulen auf uns herumhacken). Den schlummernden, selbstverliebten Autokraten kommt das gelegen. Wenn ihr das wollt, dann macht weiter so!

Idealismus, Realismus, Optimismus, Pessimismus:

Grundsätzlich bildet man sich seine Meinung aufgrund von Gefallenskriterien (womit will man sich identifizieren, womit fühlt man sich wohl). Man wählt, was in die eigene Filterblase passt (sein soziales Umfeld). Ideale/Fiktionen sind wichtig für das eigene Wohlbefinden; sie sind eine Perspektive und zukunftsorientiert; man glaubt daran. Sie können aber im Konflikt mit den kollektiven Idealen stehen und zu Ernüchterung und darauffolgend zu Pessimismus führen.

Realismus ist Moment bezogen. Und das kann ernüchternd sein. Deswegen beschäftigt sich der Mensch gerne mit Fiktionen.

Für mich sind Fiktionen aber öfters einfach nur Ideen und Phantasien, welche noch ohne Substanz sind, weil sie nicht verwirklicht sind.
Sie sind wichtig, weil sie als Zugpferd in eine bessere Zukunft wirken können. Ob sie das Ziel erreichen ist vielfach ungewiss, denn die Gegenwart hat vielleicht den Einstieg entweder schon verhindert (durch eine verpasste Gelegenheit oder Entwicklung) oder wird ihn gar nicht erst ermöglichen.

Auch wenn das einige als belehrend empfinden: Der mahnende Finger "könnte hier sinnvoll sein; so im Sinn von.:
"Hallo Welt, wir brauchen eine/diese Vision!"

Jeder muss sein eigenes Gleichgewicht darin finden (in der Balance zwischen Realist und Idealist). Vielleicht mal so, dann mal so?

Diese zwei Begriffe scheinen mir auch einfacher als z.B. Optimist und Pessimist. Man kann sie klarer beschreiben und sich transparenter damit identifizieren.

Eine Gedankenspielerei (Idealist/Realist verhält sich zu Optimist/Pessimist):
Der Pessimist wird Optimist, wenn die Realität durch das erreichte Ideal abgelöst wird.

Oder auch:
Wenn der Pessimismus gewinnt, dann verliert das Ideal und man kracht eher auf nüchternen Boden.
Wenn der Optimismus gewinnt, dann gewinnt das Ideal und man hat ein Zugpferd, um eine ernüchternde Realität zu überwinden.