Gut und Böse, Tod und Zerstörung
Es ist ein Irrglaube, dass das "Böse" ein polarer Gegenspieler des "Guten" ist (z.B. im Film "Der Krieg der Sterne" oder in Ex-US-Präsident Bushs's Kampf gegen die "Achse des Bösen").
Man kann, sollte es eher so verstehen:
Das Ideale ist aus der Balance und damit nicht mehr gut, sondern "böse";
Das "Gute" überschäumt und überschreitet seine angestammten Grenzen (z.B. Respekt vor dem Anderen, Respekt vor der Umwelt, sich über andere Bedürfnisse hinwegsetzen).
Aber in erster Linie ist es eine psychische Reaktion. Es ist eine Projektion: Dort ist das "Böse", ich bin das "Gute" und schon haben wir eine Polarisierung, wo es eigentlich keine gibt.
Tod und Zerstörung durch die physische Realität (z.B. Überschwemmung, Erdbeben, Meteore) könnte durch uns als böse klassifiziert werden. Doch eigentlich kann die physische Natur nicht böse sein. Sie ist es nur in der menschlichen Begrifflichkeit. Die physische Natur reibt sich auf und erschafft Neues. Der Tod und die Zerstörung sind Nährboden für Neues, für Geburt, für Leben und es ist somit eigentlich gut!
So überträgt es auch der eine oder andere Mensch für sich selbst als Erklärung und/oder Entschuldigung auf den sich. "Ich bin Böse und erschaffe dadurch Gutes". Oder das politische System bewirkt zwar Kollateralschäden, erklärt aber: "am Ende wird es gut". Doch mir scheinen das eigentlich verantwortungslose Erklärungen zu sein, die die Kollateralschäden nicht rechtfertigen. Zum Beispiel die psychischen Auswirkungen und deren Folgen, sowie die ausgelösten Folgen von Gegenwehr wie z.B. bei Konterrevolutionen, Aufständen, weiterer Kriege etc.
Es ist eine faule Ausrede, die "dummen" physikalischen Kräfte der Natur für sich zu beanspruchen. Die Auswirkungen sind und werden memoriert (als unterdrückte Energie, die sich Gehör verschaffen wird), ganz anders als in der physikalischen Natur. Der physikalischen Natur tut nichts weh, es passiert was passieren muss und wir müssen einfach darum herum balancieren oder bauen. Wenn wir eine lebenswerte Welt lange erhalten wollen, müssen wir uns in Expansion und Vermehrung zurückzubinden, damit Tod und Zerstörung reduziert werden. Andererseits müssen wir uns, durch den kumulierten Verlauf der Geschichte (Unterdrückung der scheinbar Bösen durch die scheinbar Guten), nicht darüber wundern, wie viel Tod und Zerstörung gerade aktiv stattfindet.
Wie man auf aktiven Vulkanen lebt (Arte.de - 14 Minuten): https://www.arte.tv/de/videos/106403-003-A/vulkane-auf-den-kapverden-gefaehrlich-und-fruchtbar/